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Temperaturanzeige

Die richtige Vorlauftemperatur

So finden Sie die richtige Vorlauftemperatur für Ihr Haus und Ihre Heizung

Was bedeutet denn Vorlauftemperatur?
Das ist die Temperatur mit der das vom Wärmeerzeuger aufgewärmte Wasser in den oder die Heizkreise Ihres Hauses gepumpt wird. Je wärmer die Vorlauftemperatur, um so mehr Wärme kann über die Heizung in die Räume transportiert werden. In Altbauten immer noch übliche Vorlauftemperaturen sind z.B. 75°C.
Das fühlt sich erst mal gut an, die Heizkörper sind schön heiß und die Zimmer werden auch schnell warm.

Allerdings muss Ihre Heizung auch sehr viel Gas, Öl oder Holz verbrennen um solche Temperaturen zu erzeugen. Dazu kommt, das ein Heizungssystem nicht verlustfrei arbeitet. Folgende Verlustarten gibt es:

  1. Leitungsverluste, das Rohrnetz in einem Haus kann schnell eine Länge von mehr als 100 Metern erreichen. Gerade in Bestandshäusern ist oft nicht sichergestellt das diese Leitungen alle gut isoliert sind. Da die Leitungen meist im Fußboden oder in Wänden verlaufen, kann man das auch nicht überprüfen. Je höher die Temperatur in den Leitungen ist, um so mehr Wärmeverluste treten auf. 
  2. Bereitschaftsverluste, auch wenn die Wärme gerade nicht gebraucht wird, hält der Heizkessel die Temperatur im Heizsystem auf dem vorgegebenen Wert.
  3. Speicherverluste,  wenn im Heizsystem ein Pufferspeicher integriert ist, hat der auch mit steigender Speichertemperatur höhere Verluste.
  4. Abgasverluste, Höhere Vorlauftemperaturen bedeuten auch heißere Abgase der Heizung. Die Wärme geht durch den Schornstein.

In Summe können bei schlecht eingestellten Heizsystem diese Verluste bis zu 30% der eingesetzten Energie (Öl, Gas, Holz, etc.) betragen und reduzieren so die Nutzenergie. Nutzenergie ist das, was tatsächlich an Wärme in Ihren Räumen ankommt.

Was ist denn die richtige Vorlauftemperatur und wie finde ich die für meine Heizung?
Für die Beantwortung dieser Frage sind schon ganze Bücher geschrieben worden. Ich versuche das mal einfach zu beantworten. Folgende Umstände gilt es zu betrachten:

  1. Die Außentemperatur, wenn es draußen bitterkalt ist, z.B. -5°C benötigt die Heizung eine höhere Vorlauftemperatur als z.B. bei 8°C Außentemperatur. Der Grund ist, dass die Wärmeverluste eines Gebäudes bei niedrigen Temperaturen deutlich höher sind. Um für alle Außentemperaturen die richtige Temperatur bereitzustellen haben fast alle Heizungen heute einen Außentemperaturfühler. In der Steuerung der Heizung ist dann eine sogenannte Heizkurve hinterlegt. Diese ordnet jeder Außentemperatur eine bestimmte Vorlauftemperatur zu.
  2. Die Wärmeverluste Ihres Gebäudes. In einem ungedämmten Haus sind die Wärmeverluste über die Gebäudehülle ca. 4-mal so groß wie in einem sanierten Gebäude oder einem Neubau. Damit die Heizkurve an solch unterschiedliche Verhältnisse angepasst werden kann, sind in der Heizungssteuerung verschiedene Heizkurven hinterlegt. Diese werden anhand ihrer Steigung unterschieden. Für ungedämmte Gebäude sind zum Beispiel Steigungen wie 1,6 vorgesehen, in einem sanierten Haus eher 0,6.
  3. Die eigene Wohlfühltemperatur bestimmt ebenfalls die Anforderungen an die Vorlauftemperatur. In einer Familie sind 22°C gerade warm genug, in der anderen genügen 20°C. Viele Heizungssteuerungen bieten die Möglichkeit der Einstellung einer solchen globalen Solltemperatur. Der Standard ist oft 20°C. Wird nun eine höhere Temperatur, z.B. 22°C ausgewählt, hebt die Heizung die ausgewählte Heizkurve insgesamt etwas an. Es gibt dazu die Faustregel, das jedes Grad Erhöhung der Solltemperatur zu etwa 6% höheren Heizkosten führt.
  4. Die Wärmeübertragungsfläche, ideal ist hier eine Flächenheizung. Sie kann mit den niedrigsten Vorlauftemperaturen betrieben werden. Die Vorlauftemperaturen liegen hier zwischen 25 und 35°C. Am häufigsten verbaut sind Fußbodenheizungen, welche in der Nachrüstung jedoch sehr aufwändig sind. In den letzten Jahren kommen vermehrt Wand-oder-Deckenheizungen zum Einsatz. Diese sind einfacher nachzurüsten und haben gegenüber einer Fußbodenheizung in einigen Punkten, wie z.B. der Regelbarkeit, sogar Vorteile. 
    Am meisten verbaut sind nach wie vor jedoch Heizkörper. Aufgrund ihrer geringeren Oberfläche müssen diese mit höheren Temperaturen als eine Flächenheizung betrieben werden. Das bedeutet aber nicht, das Heizkörper nun völlig untauglich sind wenn man sparsam heizen will.
  5. Die Zeit, davon wird im Zusammenhang mit Heizungen nur selten gesprochen. Dabei ist die Zeit ein wichtiger Faktor für energiesparenden Heizbetrieb. Im Artikel Heizkosten reduzieren habe ich dazu alles wichtige beschrieben.
Sehen wir uns nun einmal die Heizkurven an: Die linke senkrechte Skala beschreibt die Vorlauftemperatur, welche der Heizkessel bei der ausgewählten Einstellung erzeugen soll. In der unteren waagerechten Skala stehen die zugehörigen Außentemperaturen, beginnend links mit 20°C und rechts endend mit -20°C.
 
 
Hohe Heizkurve
Hohe Heizkurve

Im Bild „Hohe Heizkurve“ zeigen die roten Pfeile die Einstellungen für 5°C und für -5°C an. Ausgewählt ist die Heizkurve 1,6. Hier würde die Heizungssteuerung bei 5°C Außentemperatur eine Vorlauftemperatur von etwa 53°C einstellen. Bei -5°C dann 70°C Vorlauftemperatur. Für andere Außentemperaturen werden die Werte anhand der ausgewählten Linie eingesteuert. Sollte in Ihrem Haus eine solche Heizkurve eingestellt sein, lohnt es sich auf jeden Fall über Optimierung nachzudenken.

Mittlere Heizkurve
Mittlere Heizkurve

Im Bild „Mittlere Heizkurve“ ist die Linie für 1,0 eingestellt. Die Vorlauftemperaturen liegen deutlich niedriger. Diese Einstellung sollte in den meisten Einfamilienhäusern zu finden sein. Der Bedarf an Öl oder Gas ist hier schon deutlich niedriger, was aber nicht heißen soll, das es keine Optimierungsmöglichkeiten gibt.

Niedrige Heizkurve
Niedrige Heizkurve

Hier nun eine sehr niedrig eingestellte Heizkurve mit der Steigung 0,6. Das ist ein Beispiel für ein vollständig saniertes Gebäude. Hier gibt es keinen Optimierungsbedarf mehr. Sollte es gelingen Ihr Gebäude auf eine solche Heizkurve zu optimieren wären die Heizkosten massiv reduziert.

Niedrige Heizkurve mit Parallelverschiebung
Niedrige Heizkurve mit Parallelverschiebung

Hier nun die gleich niedrige Heizkurve wie vorher jedoch mit einer Parallelverschiebung durch Vorgabe einer höheren Soll-Raumtemperatur. (blaue gestrichelte Linie) Der Bezug auf die flache Heizkurve 0,6 bleibt erhalten, die Vorlauftemperaturen werden jedoch insgesamt etwas angehoben. So kann die für sinnvoll erachtete Heizkurve an die persönlichen Vorlieben angepasst werden. Das geht auch mal als Sofortmaßnahme, wenn die Heizung z.B. auf einen plötzlichen Kälteeinbruch nur verzögert reagiert.

Warum diese ausführliche Darstellung der Heizkurven und Vorlauftemperaturen?
Ich möchte Ihnen damit ein Gefühl dafür vermitteln welche Werte als Hoch oder Niedrig, bzw. teuer oder günstig, einzustufen sind. Wenn man nicht gerade Heizungsbauer oder Energieberater ist, fehlt in der Regel der Bezug zu solchen Werten. Wenn Ihnen jemand erzählt, dass sein Auto 16 Liter Benzin auf 100km verbraucht wissen Sie als Autofahrer:in sofort, das dies ein hoher Verbrauch ist. Bei der Heizung ist das nicht so geläufig.

Wann geht es denn nun mit dem Optimieren los? Jetzt! Warten Sie einen Zeitraum ab, an dem die Außentemperatur bei 5°C oder darunter liegt. Am zweiten Tag sollte sich die Heizung auf die Temperatur eingestellt haben.

Vor-und-Rücklauftemperatur
Vor-und-Rücklauftemperatur

Der erste Schritt ist der Weg zur Heizung. In der Nähe des Heizkessels sollte sich ein solches Paar von Temperaturanzeigen finden. Meist sind die auch farblich (Rot=Vorlauf, Blau=Rücklauf) gekennzeichnet. Bitte beide Temperaturen zusammen mit der Außentemperatur notieren. Nun in den verschiedenen Abbildungen der Heizkurven nachsehen wo die abgelesenen Temperaturen einzuordnen sind. Befinden sich die Werte im Bereich der „niedrigen Heizkurve“ war es das schon. Bei einer Heizkörperheizung gibt es nichts mehr zu optimieren. Wenn Sie es ganz genau wissen wollen, können Sie noch abwarten, bis die Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt sind und dann noch mal kontrollieren.

Die abgelesenen Werte liegen im mittleren oder Hohen Bereich? Im ersten Schritt empfehle ich, alle Hausbewohner zu informieren, dass Sie etwas ausprobieren möchten und das es etwas warm werden kann. Sie brauchen dann eine kleine Tabelle wie im Beispiel unten. Hier jeden Raum den Sie beheizen können der Reihe nach eintragen. Am besten in der oberen Etage beginnen.

  1. Nun im ersten Raum die Raumtemperatur messen und zusammen mit der Uhrzeit in die Tabelle eintragen. Anschließend am Heizkörperthermostat das Ventil ganz aufdrehen. Der höchste Wert ist in der Regel die 5.
  2. Schritt 1 in allen Räumen wiederholen
  3. Nachdem ab der Messung in Raum eins 2 Stunden vergangen sind im ersten Raum erneut messen und Uhrzeit und Temperatur eintragen.
  4. Schritt 3 in allen Räumen wiederholen
  5. Schritt 3 und 4 nochmal durchführen.
  6. In den Räumen mit abgeschlossener Messung den Heizkörperthermostat wieder auf die sonst übliche Einstellung bringen.
  7. Sie haben nun eine Übersicht darüber, wie warm es in den einzelnen Räumen geworden ist und wie lange es gedauert hat. Die Temperaturänderung wird nicht in allen Räumen gleich gewesen sein. Sie sehen auf einen Blick, welcher Raum am schlechtesten versorgt ist. 
Sollten Sie feststellen das z.B. Räume im Obergeschoß, insbesondere solche die sehr weit vom Aufstellort der Heizung entfernt sind, deutlich kühler bleiben als Räume die näher am Aufstellort der Heizung liegen, besteht sicherer Bedarf für einen hydraulischen Abgleich der Heizkörper. Diesen kann Ihr Heizungsbauer für Sie durchführen. Er sorgt damit dafür, das alle Heizkörper gleichberechtigt mit der richtigen Wassermenge versorgt werden. Die Kosten für eine solche Maßnahme sind mit 500 bis 1000€ noch überschaubar und im Rahmen einer weiteren Sanierung an der Heizungsanlage auch förderfähig.
Erfassungstabelle
Erfassungstabelle

Was mache ich nun mit den Ergebnissen?

Das hängt von der festgestellten Temperaturerhöhung und Ihren Prioritäten ab. Ich gehe mal davon aus, das die meisten Räume nach 6 Stunden „Vollgas“ der Heizung deutlich überheizt waren. Wenn sie auf der vorsichtigen Seite bleiben wollen, richten Sie sich nach dem Raum mit der geringsten Temperatursteigerung. Wenn Sie vom Endwert nach 6 Stunden ihre Wunschtemperatur für den Raum abziehen, erhalten Sie die Übertemperatur. Nehmen wir mal an, das diese 3° beträgt. Für 1° Temperaturabsenkung muss die Vorlauftemperatur um etwa 3 Grad reduziert werden. Dies würde bedeuten das Sie nun eine Heizkurve auswählen müssen, deren Vorlauftemperatur (bezogen auf die Außentemperatur am Tag der Messung) 9° niedriger liegt. Dieser „Referenzraum“ sollte allerdings auch zu den Räumen gehören die im Alltag regelmäßig beheizt werden. Ein „Bügelzimmer“ das nur gelegentlich benutzt wird, ist als Referenzraum nicht geeignet.
Wenn Sie es offensiv angehen wollen, können Sie als Referenzraum auch den mit der stärksten Temperaturanhebung nehmen und für diesen die Übertemperatur und die Absenkung ermitteln. Oder Sie orientieren sich an dem meistgenutzten Raum im Haus um die Vorlaufabsenkung zu ermitteln.

Wie ändert man die Heizkurve?

Der sicherste Weg ist es, wenn Sie sich das von Ihrem Heizungsfachmann, der Ihre Heizung wartet, zeigen lassen. Wenn Sie es sich selbst zutrauen ist die Bedienungsanleitung der Heizung der beste Ratgeber. Ist diese nicht mehr vorhanden lohnt es sich die Typbezeichnung der Heizung mal zu googlen, online findet sich immer was. Youtube ist auch eine gute Adresse, da gibt es viele Schritt für Schritt Anleitungen als Video. Ich empfehle auf jeden Fall, sich die ursprünglichen Einstellungen zu notieren, oder noch besser, ein Foto vom Einstellungsmenü der Heizung zu machen.

Wie geht es dann weiter?

Zunächst wird die Heizung etwas Zeit brauchen bis die neuen Temperaturen eingeregelt sind. Das lässt sich am besten an den Anfangs abgelesenen Vor-und Rücklaufthermometern beobachten. Während der Messung waren die Heizkörperventile die ganze Zeit voll geöffnet. Sie können zum Vergleich nun den Messlauf einen oder zwei Tage später noch mal wiederholen, um zu sehen was sich verändert hat. Vielleicht waren Sie ja zu vorsichtig und es gibt noch weiteres Potenzial zur Absenkung. 
Oder sie stellen fest dass es etwas Zuviel des Guten war. Dann muss die Vorlauftemperatur etwas erhöht werden. Sie wissen ja nun wie es geht.

Was hat es denn mit der Zeit auf sich?

Wie im Artikel „Heizkosten reduzieren“ beschrieben, spielt die Zeit beim Heizen eine wichtige Rolle. Dem Zugrunde liegt, dass die Wärmeverluste eines Gebäudes in der Heizperiode, rund um die Uhr und auch noch recht gleichmäßig, stattfinden. Um das Haus warmzuhalten muss in jeder Stunde nur so viel Wärme nachgeheizt werden wie das Haus in einer Stunde verliert.
Der praktische Betrieb ist jedoch häufig anders, besonders wenn hohe Vorlauftemperaturen gefahren werden.
Für die Nacht wird meist eine Absenkung um mehrere Grad eingestellt, die am Morgen dann erst mal wieder aufgeholt werden muss. Vielfach gibt es auch die Angewohnheit, in einem Raum der nur Abends benutzt wird, den Thermostatregler auf 2, das entspricht etwa 16°C, einzustellen und erst so gegen 16:00 den Wert auf 3 (20°C) oder etwas mehr zu erhöhen. Dieser Tip findet sich auch in einigen Heizungsratgebern. Oft ergänzt von der Empfehlung zu elektronisch regelbaren Heizkörperthermostaten. Von der Bauphysik her gesehen sind diese Ratschläge sinnlos, sparen sie sich das Geld. Wie weiter oben schon beschrieben verliert das Haus über die an Außenluft grenzenden Flächen den ganzen Tag über Wärmeenergie. Wenn nun die Heizleistung reduziert oder gar ganz weggeregelt wird sorgt das nur dafür, dass die Wärmeverluste nicht ausgeglichen werden. Die Verluste finden trotzdem weiter statt!

All diese Eingriffe in die Wärmeverteilung führen letztlich dazu, das die Zeit in der tatsächlich Wärme an die Räume abgegeben wird, immer kürzer wird. 

Meine Empfehlung ist hier, das nach erfolgter Absenkung der Heizkurve, die Nachtabsenkung der Heizung deaktiviert wird, und an den Heizkörperthermostaten die Einstellung für die gewünschte Raumtemperatur vorgenommen wird. So bleibt das dann. Die Anpassung an die Außentemperatur erfolgt ja über die Heizkurve.

(Vorlauf-Rücklauftemperatur) x Heizfläche x Zeit = In den Raum übertragene Wärmemenge. So lässt sich vereinfacht dargestellt die Heizleistung beschreiben. Um die Vorlauftemperatur haben wir uns gekümmert, die Heizflächen sind gegeben (dazu mehr in einem späteren Beitrag), Zeit ist reichlich vorhanden. Das Haus läuft ja nicht weg.
Im allgemein üblichen Heizverhalten wird vielleicht 10-12 Stunden am Tag tatsächlich geheizt. Wenn man nun in der Formel oben bei der Zeit die 10 Stunden durch 24 Stunden ersetzt, müssten die anderen beiden Parameter deutlich reduziert werden, um zum gleichen Ergebnis zu gelangen. Da die Heizfläche ja feststeht, betrifft das nur die Temperatur. Wenn Sie nun durch erste Erfolge mutig geworden sind, nur zu. Ihre Heizungskasse und die Umwelt werden es Ihnen danken.

Was mir zum Schluss noch einfällt:

Die Ausführungen weiter oben hören sich ja erstmal nach viele Theorie an. Was ist denn in der Praxis? Weiter oben habe ich ja ein Bild von den Temperaturanzeigen für Vor-und Rücklauf der Heizung eingefügt. Die Vorlauftemperatur steht auf 38°C und der Rücklauf auf ca. 32°C. Das sind die Werte unseres mäßig gedämmten Gebäudes aus dem Baujahr 1989 bei einer Außentemperatur von 5°C. Zur Erinnerung, wir heizen mit einer Wärmepumpe und Heizkörpern. Bevor wir auf die Nachtabsenkung verzichtet haben, waren die Vorlauftemperaturen im Schnitt 4°C höher damit das Haus warm wurde. Morgens waren die Räume doch etwas frisch temperiert. Nun haben wir es rund um die Uhr warm im Haus und verbrauchen weniger Energie.

Falls hier mal ein Fachmann mitliest: Mir ist bekannt, dass die Temperaturangaben technisch korrekt in K(Kelvin) gemacht werden sollten. Da der Inhalt jedoch für normale Endverbraucher gedacht ist, habe ich mir erlaubt, bei den vertrauten °C zu bleiben.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. christa dörr

    Ich habe eine Luft/Wasser WP, einen Pufferspeicher 600l und eine daran angeschlossene Frischwasserstation. Wie weit kann ich die Vorlauftemperatur der WP senken, wenn ich eine WW-Temp. von 40 ° haben möchte?

    1. Jörg Grunwald

      Hallo Frau Dörr, bei einer Frischwasserstation muss die Quelltemperatur (Wassertemperatur im Speicher) um einige Grad über der Zieltemperatur für das Warmwasser liegen. Sonst kann kein Wärmetransport auf das Warmwasser stattfinden. Allgemein geht man hier von mind. 5 K ( Kelvin ) Übertemperatur aus. Das würde dann 45°C für die Vorlauftemperatur bedeuten. Letztlich kommt es hier aber auf die technischen Daten Ihrer Frischwasserstation an. Im Datenblatt sollten sich Angaben zur nötigen Temperatur in Verbindung mit bestimmten Durchflussmengen (angegeben in l/min) finden lassen. Weiterhin spielt da auch der Pufferspeicher und die Temperaturschichtung im Pufferspeicher eine Rolle. Es gibt zum Beispiel auch Schichtenspeicher, bei denen im oberen Drittel heißes Wasser für die Warmwasserbereitung eingelagert wird, während die Heizung dann aus dem mittleren Speicherbereich mit geringeren Temperaturen versorgt wird. Damit das funktioniert muss die Wärmepumpe regelmäßig Warmwasserzyklen mit höherer Temperatur fahren. Ohne Kenntnis der genauen Anlagenkonfiguration lässt sich die Frage leider nicht genauer beantworten.

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